Endlich kann man nur sagen und sich freuen. Denn es gibt seit Herbst 2018 einen neuen Ausbildungsberuf von der IHK. Den Kaufmann / Kauffrau im E-Commerce. Ein neuer Beruf, zugeschnitten auf den Onlinehandel und damit genau das, was junge Menschen wie auch Onlineshops brauchen. Eine passende Ausbildung für den E-Commerce, die alle Arbeitsbereiche abdeckt. Denn die Einsatzmöglichkeiten sind vielseitig. Das Berufsfeld bietet Schnittstellen zwischen Technik, Kundenservice, Design und dem Schreiben. Die Arbeit passiert am PC, wie auch in der Logistik und im Kundenkontakt. Dieser funktioniert natürlich über mehrere Kanäle und entspricht so der Realität der jungen Erwachsenen. Das Team von Bleywaren ist seit dem 1. August mit Jannick um ein Mitglied gewachsen, der nun das Handwerk des E-Commerce erlernen wird. Die Ausbildung bietet viel Potenzial, stellt aber auch hohe Erwartungen an den oder die Auszubildende. Im Gegenzug dürfen sie eigene Projekte umsetzen und sind von Anfang an stark in die Abläufe des Shops integriert. Eine Win-Win-Situation für Azubi und Betrieb.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Der Ausbilder muss eine persönliche wie fachliche Eignung besitzen. Die Ausbildereignung konnte ich durch den Abschluss des Wirtschaftsfachwirtes letzten Sommer zur Hälfte bereits absolvieren. Die praktische Prüfung habe ich dann noch abgelegt, um die Zulassung zu erlangen.
Daneben sollte der Betrieb als Ausbildender die erforderlichen Bereiche für die Ausbildung abdecken. Durch ein eigenes Lager und den hausinternen Versand wie auch Marketing Aktivitäten und Auswertungen konnten wir die nötigen Anforderungen erfüllen. Das wird vorab von der IHK geprüft.
Der Betrieblicher Ausbildungsplan für den Auszubildenden im E-Commerce
Neben der Schule, wo es einen Rahmenlehrplan der Kultusminister Konferenz gibt, in dem die unterschiedlichen theoretischen Kenntnisse vermittelt werden, erarbeitet der Betrieb einen Ausbildungsplan. Dort werden den verschiedenen Fertigkeiten und Kenntnissen, die vermittelt werden sollen, ein zeitlicher Rahmen und die Zuständigkeiten zugeteilt. Wann und wer vermittelt dem Auszubildenden was und ggfs. wie. Das hilft die Ausbildung im Betrieb zu verorten und zu planen. Welche Bereiche das sind und wie die bei Bleywaren besetzt werden, folgt nun.
Online-Vertriebskanal auswählen und einsetzen
Über das Tool Channelpilot können wir kanalspezifische Kennzahlen auswerten. Zusätzlich kann mit Hilfe von Google Analytics die Herkunft und das Nutzerverhalten auf der Seite ausgewertet werden.
Warensortiment mitgestalten und online bewirtschaften
Hier geht es um die Anforderung von Artikelstammdaten und die Aktualisierung der vorhandenen Daten, sowie das Anlegen von Werbeaktionen in der Warenwirtschaft und die Hinterlegung von Cross- und Upsell Artikeln im Onlineshop. Das Anlegen von neuen Artikeln im Shop gehört dann im zweiten Schritt auch zum Handwerk des E-Commerce Azubis inklusive der Bearbeitung von Fotos in Photoshop.
Beschaffung unterstützen
Hier gilt es die Höchst- und Meldebestände einzelner Artikel in der Warenwirtschaft zu pflegen, Bestellungen an die Lieferanten vorzubereiten und abzusenden und anschließend die Auftragsbestätigungen zu kontrollieren. Kommt die bestellte Ware auch, oder gibt es etwa nicht mehr lieferbare Artikel, wo die Kund*innen informiert werden müssen.
Vertragsanbahnung im Online-Vertrieb gestalten
Die Aufträge werden in der Regel über den Onlineshop oder andere Kanäle automatisch in die Warenwirtschaft importiert. Aber diese müssen wir gelegentlich bearbeiten, stornieren oder auch neu anlegen. Zudem müssen Zahlungseingänge verbucht werden bei Vorkasse Bestellungen, damit diese dann versendet werden können.
Verträge aus dem Online-Vertrieb abwickeln
Die Bestellungen müssen entsprechend bearbeitet und verpackt werden. Genauso werden die Kund*innen bei Lieferverzug oder anderen Problemen proaktiv informiert.
Kundenkommunikation gestalten
Die Kommunikation mit den Kund*innen läuft vielfach über Email, aber auch über den Chat auf der Homepage oder per Telefon. Selten erreichen uns auch noch Briefe mit Bestellungen 🙂 Zudem betreiben wir einen Blog, wo wir regelmäßig Beiträge veröffentlichen und unseren Newsletter für das stationäre Geschäft und den für die Onlineshopper. Außerdem gibt es die Social-Media-Kanäle, wo aktuelle Events, Aktionen und Geschichten geteilt oder Kundenrezensionen beantwortet werden.
Online-Marketing entwickeln und umsetzen
Jedes Jahr im November veranstalten wir unseren Avant-Advent-Kalender, der sich als perfektes Projekt für unseren Azubi anbietet. Produkte bei den Herstellern organisieren, Blogbeiträge schreiben, Bilder in Photoshop bearbeiten und die anschließende Durchführung auf dem Blog und den Social-Media Kanälen promoten.
Kaufmännische Steuerung und Kontrolle nutzen
Der sicherlich umfangreichste Bereich ist die Steuerung und Kontrolle. Hier bietet sich an mit dem Azubi die monatliche BWA durchzugehen und zu verstehen, Kennzahlen zu erarbeiten und Monatsabschlüsse vorzubereiten für den Steuerberater.
Dies alles sind nur Ausschnitte der Ausbildung, zeigen aber schon welchen Umfang diese besitzt. Uns als Betrieb dient es dazu, einen Fahrplan für die Ausbildung und den Azubi zu bekommen. Vom ersten Tag ist der Azubi fester Bestandteil des Teams, erledigt eigenverantwortlich Aufgaben und betreut eigene Projekte.